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Rundschleifen mit geschlossenem Setzstock (Lünette)

Beim Innenrundschleifen dient der geschlossene Setzstock zur Aufnahme langer Werkstücke, welche einseitig von der Spitze des Werkstückspindelstocks gehalten werden.

Die Feinverstellung erlaubt das Korrigieren von Zylindrizitäts- und Konusfehlern, ohne dass dabei die Backen verstellt werden müssen.

Geschlossener Setzstock (Lünette)

"Schnürlitrick"

Der „Schnürlitrick“ ist eine Möglichkeit, Teile, welche mit Spitze und Lünette gespannt sind, gleichzeitig sowohl anzutreiben, als auch auf die Spitze zurückzuziehen. Diese Variante ist hauptsächlich für kleine bis mittlere Bauteile gedacht.

Vorgehen

Zuerst müssen die Teile zwischen Spitzen geschliffen werden. Der Lünettensitz muss dabei eine möglichst kleine Toleranz aufweisen, um später entsprechend genaue Form- und Lagetoleranzen erreichen zu können.

Wenn die Aussenschleifoperationen fertig sind, Lünette an der gewünschten Stelle platzieren.

Werkstück wieder zwischen Spitzen einspannen. Nun die beiden unteren Backen vorsichtig an den geschliffenen Lünetten-Ø anstellen und festziehen.

Die obere Backe so einstellen, dass der Bügel nicht ganz geschlossen ist, damit mit der gefederten Rändelschraube ein leichter Druck ausgeübt werden kann.

Nun eine Schnur wie abgebildet über Kreuz zwischen den beiden Rastkopfmitnehmern und dem Schleifherz einfädeln. Das Ganze nicht zu straff ziehen, damit das Werkstück ohne die Schnur zu lösen wieder entfernt und später wieder neu eingespannt werden kann.

Durch die Verdrehung wird das Teil dann an die Spitze gedrückt.

Damit sichergestellt werden kann, dass das Werkstück richtig positioniert ist, muss oben und seitlich je eine Messuhr angesetzt werden. Dabei ist die Reitstockspitze immer noch angestellt.

Nun kann die Reitstockspitze entfernt werden. Wenn sich die Uhrzeiger nicht bewegen, ist die Lünette richtig eingestellt und bereit zum Schleifen.

Nun kann der Reitstock entfernt werden, damit die Maschine für Innenschleifoperationen bereit steht.

Anmerkung: Lünettenstelle, wenn möglich, mit Kühlmittel überfluten oder mindestens mit einem dünnen Öl beträufeln.

Es entsteht immer eine kleine Lünettenspur. Diese ist aber kaum messbar und höchstens optisch ein Problem. Falls diese Spur nicht zulässig ist, muss die Lünettenstelle vorgeschliffen werden und nach dem Innenschleifen - wieder zwischen Spitzen gespannt – noch fertiggeschliffen werden.

Bei Maschinen, die die Werkstückspindelstock-Spitze nicht blockieren können sowie bei schwereren Bauteilen, kommen die Varianten mit Zug- oder Druckfedern zum Einsatz. In diesen Fällen muss eine zusätzliche Mitnahme gewährleistet werden.

Eingespanntes Werkstück in der Zugfeder-Version.

Bei Druckfedern kann eine grössere Rückzugskraft auf die Spitze realisiert werden.

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